Das Ende vom Routerzwang – und: Wie schnell ist mein WLAN?

von | 09.11.2015 | Netzwerk

Der Bundestag hat die Aufhebung des so genannten Routerzwangs beschlossen. Demnächst entscheiden nicht mehr die Provider, welcher Router bei uns zu Hause steht, sondern wir selbst.Das sind gute Nachrichten! Doch jeder sollte mal sein WLAN untersuchen, ob es das maximal mögliche Tempo liefert.

Der Router verbindet die eigenen Geräte zu Hause mit dem Internet. Drahtlos im WLAN – oder per Kabel. Praktisch jeder Provider stellt seinen Kunden einen Router zur Verfügung. Allerdings zwingen viele Anbieter ihre Kunden sogar, genau dieses Gerät zu benutzen. Sie erlauben kein anderes Modell – selbst wenn dem Kunden ein anderes besser gefallen würde.

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Routerzwang abgeschafft

Deswegen heißt es auch „Router-Zwang„. Eigentlich eine absurde Erfindung: Das ist etwa so, als ob ein Mobilfunk-Anbieter einen nötigt, nur mit einem bestimmen Handy zu telefonieren. Schwer vorstellbar.

Für Internet-Provider hat Router-Zwang Vorteile: Sie haben die komplette Kontrolle über das Gerät. Sie bestimmen, welche Software im Gerät läuft – und können den Router sogar fernsteuern. Für die Provider ist das eine sichere Angelegenheit.

Doch viele Benutzer lassen sich nicht gerne bevormunden. Sie wollen selbst entscheiden, welcher Router ihnen besser gefällt. Etwa, weil ein anderes Modell eine bessere Leistung bringt oder mehr Möglichkeiten bietet, zum Beispiel beim Jugendschutz.

Ab 2016 fällt der Routerzwang komplett weg. Dann kann jeder Internet-Benutzer einen Router seiner Wahl verwenden. Den genauen Wortlaut des Gesetzes findet Ihr hier.

Wie schnell ist das WLAN?

Aber was taugt eigentlich der eigene Router, vor allem in Sachen WLAN? Wie schnell ist das WLAN zu Hause? Und geht es nicht noch ein bisschen schneller? Das sollte man untersuchen. Denn oft bekommt man sein WLAN durchaus schneller.

Erster Tipp: Mit Spezial-Apps wie SpeedSmart kann man denkbar bequem das eigene WLAN untersuchen: Wie schnell ist die Datenverbindung im Tablet. Wird wirklich das maximal mögliche Tempo erreicht? Mit einigen Apps lässt sich sogar feststellen, welche Frequenzen man am besten verwendet, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Genau das ist sehr wichtig: Denn wer einen Kanal wählt, der nicht auch vom Nachbarn mitbenutzt wird, bekommt eine bessere Leistung – und so mehr Datentempo. In manchen Routern kann man sich helfen lassen: Sie zeigen, auf welchen Frequenzen auch andere Router senden – und so stören. Wer eine freie Frequenz benutzt, geht schneller ins Netz.

wlanaccess

Ja, das ist ein bisschen Frickelei. Aber es kann sich lohnen, um das eigene WLAN ein bisschen schneller zu machen.

Welche Frequenz und welcher Kanal?

Auf jeden Fall sollte man mal in die Konfiguration des Routers hineinschauen. Wenn man hier die Funkfrequenz 5 GHz einstellen und verwenden kann, sollte man die nutzen. Denn hier ist meist weniger los – und die Daten werden schneller und stabiler übertragen. Das geht aber nur bei modernen Routern. Und modernen Tablets und Smartphones.

Nur Mut: Es kann nicht viel schief gehen, mal einen anderen Funkkanal auszuprobieren. Man findet dann sehr schnell heraus, ob es mehr Tempo bringt oder nicht. Apps im Smartphone oder Tablet können einem dabei helfen: Sie verraten gleich das maximal mögliche Tempo.

Natürlich spielt es auch eine Rolle, wo der WLAN-Router überhaupt steht. Man sollte den Router möglichst in die Mitte der Wohnung stellen, wenn das geht, dann ist alles gleichmäßig mit WLAN versorgt. Wo das nicht geht oder reicht: Ein so genannter Repeater hilft nach.

Besserer Empfang im Haus: Repeater

Ein Repeater verstärkt das WLAN-Signal im Haus. Repeater sind leicht zu installieren – und effektiv. So kann man auch große Wohnungen oder Häuser durchgängig mit einem starken WLAN-Signal versorgen. Es gibt solche Repeater schon ab 20 EUR. Einfach in die Steckdose stecken, einrichten – fertig. Schon hat man überall in der Wohnung einen guten WLAN-Empfang.

Mit speziellen Programmen wie NetStress oder Apps wie Droid Speed Analyzer kann man sein WLAN-Netzwerk zu Hause untersuchen. Und so herausfinden, wo man den Router am besten aufstellt – und in welche Richtung die Antennen zeigen sollen. Jedes Detail kann helfen, die Verbindungsgeschwindigkeit zu verbessern. Damit so etwas (Aussetzer) möglichst nicht mehr passiert.